Eine aussergewöhnliche Baustelle mit unseren Lernenden

Die elektrischen Anlagen eines alten Eisenbahn-Personenwagens aus dem Jahr 1905 renovieren (im Eisenbahnwesen unterscheidet man Personenwagen und Güterwagen) und für die Kommunikation rund um dieses Projekt sorgen, so lautete die Herausforderung an uns, sechs Lehrlinge und eine Lehrtochter von Groupe E aus verschiedenen Berufen. Da sind Daniel, der Elektroplaner, Quentin und Lucas, die Elektroinstallateure, Quentin, der Automatiker, Romain, der Netzelektriker sowie Nicole und Benjamin, die kaufmännischen Angestellten.


Wir trafen uns also Ende Februar in Montbovon, am Ende des Intyamon-Tal im Greyerzerland, in der vom Verein GFM Historique gemieteten Halle. Dieser Verein hat uns mit den Arbeiten beauftragt. Wir schliessen schnell Bekanntschaft und lernen den Wagen, um den wir uns kümmern sollen, kennen. Fabrice Party, Leiter der Infrastruktur von GFM Historique, führt uns durch die Halle und erklärt uns die Sicherheitsregeln, insbesondere diese: Wenn die Waggons unter Strom stehen, müssen wir Sicherheitswesten tragen.

Projet GFM Montbovon avec les apprentis de Groupe E
Projet GFM Montbovon avec les apprentis de Groupe E
Projet GFM Montbovon avec les apprentis de Groupe E
Projet GFM Montbovon avec les apprentis de Groupe E
Projet GFM Montbovon avec les apprentis de Groupe E
Projet GFM Montbovon avec les apprentis de Groupe E

Und jetzt an die Arbeit!

Dann machen wir uns an die Arbeit. Erste Etappe: Das Material ausladen, das Eric, der Projektleiter, mitgebracht hat, und dann die Heizkörper aus den Kartons nehmen, die Quentin, der Automatiker, in der Werkstatt überholt hat. Denn eine unserer Herausforderungen besteht darin, soweit möglich das Material von damals wiederzuverwenden, um das ursprüngliche Aussehen des Fahrzeugs zu erhalten sowie gleichzeitig die heutigen Standards einzuhalten. Neues Material wird nur als Notbehelf eingesetzt.

Die beiden Quentin, Lucas und Daniel arbeiten später zusammen, um die Heizkörper im Waggon zu verteilen. Das Ziel? Drei Bereiche schaffen, die unabhängig voneinander funktionieren können oder kurz gesagt zu ermöglichen, je nach Bedarf nur einen Teil der Heizungen einzuschalten. Dazu muss aber der Gesamtwiderstand jedes einzelnen Bereichs gleich gross sein. Messungen, Ohmsches Gesetz, Berechnung: Geschafft, die Heizkörper können angebracht werden.

Das Schema mit der Heizkörperverteilung


Romain seinerseits demontiert einen elektrischen Anschlussstecker an der Aussenseite des Waggons.

Quentin, der Automatiker, erkundigt sich bei Eric und Fabrice, wo die neue elektrische Schalttafel an der Wagenaussenseite angebracht werden soll. Weil, wie uns Eric erklärt, das alte im Gegensatz zu anderen Teilen nicht wiederverwendbar war.

In der Zwischenzeit organisieren Quentin, der Elektroinstallateur, und Lucas das Einsetzen der Heizkörper. Auf welcher Seite sollen die Verteilkästen angebracht werden? Eric empfiehlt die Seite mit der Metallplatte. 

Die ersten Schwierigkeiten... schnell gemeistert

Um den Strom für den Betrieb des Waggons und seiner Elektroanlagen ins Innere zu leiten, muss Romain zwei Kabel durch ein Rohr an der Waggon-Unterseite verlegen. Aber das ist unmöglich: Die beiden Kabel, die von einer Bahngesellschaft gespendet wurden, haben insgesamt einen grösseren Querschnitt als der Rohrdurchmesser. Zusammen mit Eric und Fabrice findet er eine Lösung: Er verwendet zwei dünnere Kabel, die Eric in der Mittagspause in Epagny abholen wird. Dann muss er Platz schaffen, um einen Verteilkasten unter den Wagen zu legen. Das Rohr erweist sich als widerspenstig und lässt sich trotz der Verwendung von Rostlöser nicht aufschrauben. Daniel hilft ihm und die beiden meistern das Hindernis.

Im Inneren werden die Heizkörper und ihre Verteilkästen angebracht. Die Heizung ist installiert und jetzt ist es Zeit, sich um die Beleuchtung zu kümmern. Aber es gibt ein Problem: Die von Fabrice und seinen Helfern gebohrten Löcher sind für den Durchgang unserer Rohrleitung zu schmal. Fabrice zieht seinen Bohrer und löst das Problem. Nachdem die Rohre an ihren Platz geschoben wurden, bringen Quentin und Quentin Flansche an, um sie an der Decke zu befestigen.

Gleichzeitig trägt Daniel auf einem Plan alle Arbeiten ein, die seine Kollegen bereits erledigt haben. Zurück im Büro überträgt er dies in Computerdateien. Nach Abschluss aller Arbeiten wird der Verein GFM Historique diese Dokumentation bekommen. Am späten Nachmittag gibt es noch weitere Pflichten, bevor die Werkzeuge weggeräumt werden können. Benjamin, der kaufmännische Angestellte, fungiert als Paparazzo und nutzt die Gelegenheit, Eric für eine Videoaufnahme zu interviewen.

Benjamin interviewt Eric Buchs

Verspätung für eine gute Sache

Am nächsten Tag müssen die Auszubildenden nebst den üblichen Arbeiten auf einer solchen Baustelle (Rohrleitungen, Kabel, Anschlüsse usw.) auch noch ... die Pressearbeit erledigen! Zeitungen, Fernsehen, Radio: Die Entdeckung einer völlig ungewohnten Sparte. Ganz besonders für Nicole, die zusammen mit ihrem Vorgesetzten Joël die Journalisten begrüssen muss.

Lucas und Quentin beantworten Fragen einer Journalistin


Sie spielt diese Rolle selbst, indem sie Alain Castella, den Präsidenten des Vereins GFM Historique, und ihre Lehrlingskollegen für zwei Videofilme interviewt.
 


Diese medialen Sorgen haben unsere Lehrlinge ein wenig zurückgeworfen. Zudem, aufgrund der Terminpläne aller Beteiligten während des Frühjahrs, dauerte es bis in den Sommer, bevor die Arbeiten abgeschlossen werden konnten. Dank dieser Renovierung wird die alte Dame wieder auf den Strecken ihrer Jugend fahren können!

Unsere Lernenden ihrerseits berichten uns, was sie aus den gemachten Erfahrungen lernen.
 

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