Solides Betriebsergebnis durch Sondereffekte belastet

Trotz einer soliden Betriebsleistung verzeichnet Groupe E für das Geschäftsjahr 2014 ein negatives Nettoergebnis. Letzteres wird stark beeinträchtigt durch die bedeutenden Rückstellungen und Wertkorrekturen, die vom Konzern Alpiq vorgenommen wurden. Hinzu kommt eine Rückstellung für die Risiken im Zusammenhang mit den langfristigen Energielieferverträgen. In einem zunehmend anspruchsvollen Umfeld setzt Groupe E auf ihre Strategie der Effizienzsteigerung und Nutzung neuer Wachstumschancen.

Der konsolidierte Umsatz 2014 stieg von CHF 592 Millionen im Vorjahr auf CHF 616 Millionen (+4,1%). Diese positive Tendenz geht vorwiegend auf die Entwicklung der Tätigkeiten im Bereich Energieservices zurück. Das Bertriebsergebnis (EBIT) sank hingegen aufgrund einer Rückstellung in Höhe von CHF 54 Millionen für Risiken im Zusammenhang mit den langfristigen Stromlieferverträgen im Zuge der Verschlechterung der Marktbedingungen erheblich und liegt bei CHF –12 Millionen gegenüber CHF 38 Millionen im Jahr 2013.

Der Einbezug der Sondereffekte in Höhe von CHF 159 Millionen, die auf den Konzern Alpiq, an dem Groupe E eine indirekte Beteiligung hält, sowie auf EOS Holding zurückgehen, resultiert in einem Nettoverlust von CHF 139 Millionen gegenüber einem Gewinn von CHF 38 Millionen im Vorjahr. Ohne Berücksichtigung der Sondereffekte erzielte das Unternehmen ein Nettoergebnis von CHF 70 Millionen, was einem geringfügigen Rückgang im Vergleich zu 2013 entspricht.

Trotz dieser Sondereffekte zeugen die Eigenkapitalquote von 76% (2013: 79%), die Nettoliquidität von CHF 63 Millionen (2013: 62 Millionen) sowie der Cashflow von CHF 128 Millionen (2013: CHF 161 Millionen) von einer gesunden Finanzstruktur des Unternehmens. Der Cashflow ermöglichte insbesondere Investitionen von CHF 84 Millionen sowie eine Dividendenausschüttung von CHF 21 Millionen.

Produktion und Umsätze rückläufig
Trotz hydrologischer Bedingungen, die im Vergleich zum Mehrjahresmittel günstiger waren, nahm die Produktion der Kraftwerke von Groupe E und ihren Beteiligungsgesellschaften im Vergleich zum Vorjahr, welches ein aussergewöhnliches Jahr war, um 11% ab. Der Stromabsatz ging gegenüber 2013 um 9,3% zurück, während die Wärmelieferungen um 12% sanken. Diese Entwicklung erklärt sich durch äusserst milde Temperaturen im Frühling wie auch Ende Jahr sowie durch die Verlangsamung der Industrieproduktion.

Umsetzung der neuen Strategie
Die niedrigen Strompreise, die Margenerosion und der Rückgang der von Alpiq ausgezahlten Dividenden werden das Betriebsergebnis von Groupe E nachhaltig unter Druck setzen. In diesem wirtschaftlichen und politischen Umfeld setzt das Unternehmen derzeit seine Strategie um.

Die geplanten Massnahmen sind hauptsächlich an zwei Achsen ausgerichtet. Als Erstes sollen die Betriebskosten über ein umfassendes Sparprogramm in den kommenden drei Jahren um CHF 20 Millionen bzw. 10% gesenkt werden. Das Programm beinhaltet Restrukturierungsmassnahmen in den Bereichen Produktion und Netz sowie eine schrittweise Reduktion des Sponsoringbudgets. Das Sparprogramm wird unter Wahrung der sozialen Verantwortung durch das Unternehmen und ohne betriebsbedingte Kündigungen implementiert, wobei natürliche Abgänge genutzt werden.

Die zweite strategische Achse besteht in der Steigerung der Ertragsquellen, insbesondere durch die Bereitstellung einer kompletten Produkt- und Dienstleistungspalette sowie innovativer Angebote. Groupe E treibt ihr Wachstum sowohl innerhalb als auch ausserhalb ihres angestammten Tätigkeitsgebietes weiterhin voran.

Massgeschneiderte Lösungen
Um die Zusammenarbeit zwischen Mutter- und Tochtergesellschaften zu verstärken, hat das Unternehmen das Konzept Groupe E plus erarbeitet. Dieses hat zum Ziel, die Elektrogeschäfte in Kontaktstellen für die Gesamtheit seiner Privatkunden umzuwandeln. So kann Groupe E besser auf die Erwartungen ihrer Kunden eingehen und diesen individuelle Beratung und Lösungen zu sämtlichen Tätigkeitsbereichen des Unternehmens wie Elektrizität und Wärme, Haustechnik, Massnahmen für mehr Energieeffizienz, Multimedia und Elektrogeräte anbieten. Eine erste Kontaktstelle dieser Art wurde letzten Herbst in Payerne eröffnet. Weitere Geschäfte sollen im Laufe des Jahres 2015 entsprechend dem neuen Konzept umgewandelt werden.

Gemeinsam mit ihren Tochtergesellschaften profiliert sich Groupe E als ein führendes Energieunternehmen und Vertrauenspartner für seine Kunden. Sie will eine wichtige Rolle bei der Umsetzung der neuen Energie- und Klimapolitik spielen.

 

 

Kennzahlen

  2014 2013 2012
Umsatz (MCHF) 616 592 618
Betriebsergebnis (MCHF) -12 38 51
Nettoergebnis des Geschäftsjahres (MCHF) -139 38 -183
Bilanz (MCHF) 2'075 2'202 2'177
Eigenkapitalquote (%) 76 79 79
Nettoliquidität (MCHF) 63 62 8
Cashflow (MCHF) 128 161 170
Verteilte Energie (GWh) 3'051 3'143 3'050
Produzierte Energie (GWh) 1'096 1'228 1'300
Stromverkäufe (GWh) 2'558 2'821 2'973
Wärmeverkäufe (GWh) 107 121 100