Das Freiburger Fernwärmenetz wächst
Groupe E wird mehrere Fernwärmenetze im Grossraum Freiburg zu FRICAD III zusammenschliessen. Dieses Projekt, das mit der Energiestrategie des Kantons und der nachhaltigen Entwicklung im Einklang steht, sieht die Verwertung der in der Kehrichtverbrennungsanlage SAIDEF in Châtillon sowie mehreren dezentralen Heizanlagen produzierten Wärme vor. Ab Oktober 2015 werden zahlreiche Industrie- und Privatkunden von einer jederzeit verlässlichen Wärmeversorgung profitieren.
Sechs Heizzentralen in der Freiburger Agglomeration werden an FRICAD, das grösste Fernwärmenetz des Kantons, angeschlossen. FRICAD III wird sich in zwei Teilstücken über den gesamten Grossraum Freiburg erstrecken. Das erste Teilstück wird die im Bau befindlichen Anlagen AGYCAD in Granges-Paccot und GIVICAD in Givisiez miteinander verbinden. Das zweite wird die bestehenden Netze REXCAD und GOLDCAD in Freiburg sowie zwei neue Anlagen umfassen, die am Stadtrand gebaut werden.
FRICAD I und II bestehen heute aus insgesamt 23 Kilometern Fernwärmeleitungen, welche die thermische Kehrichtverwertungsanlage SAIDEF in Châtillon mit mehreren industriellen und öffentlichen Gebäuden verbinden. Der erste Teil des Netzes, FRICAD I, der 2002 realisiert wurde, stellt die Versorgung von Agroscope in Posieux sowie des Landwirtschaftlichen Instituts in Grangeneuve (LIG) sicher. Die Erweiterung FRICAD II ist seit 2009 in Betrieb und deckt die Gebäude ab, die zwischen Posieux und Villars-sur-Glâne liegen, insbesondere das Freiburger Spital (HFR) – Standort Freiburg – sowie die Cremo AG. Mit FRICAD III wird das Netz bis zum Forum Fribourg ausgeweitet.
Maximale Verwertung erneuerbarer Energien
Rund die Hälfte der thermischen Energie, die im Werk SAIDEF aus der Verbrennung von Kehricht und Schlamm aus Kläranlagen produziert wird, stellt derzeit die Versorgung der an FRICAD I und II angeschlossenen Kunden sicher. Mit der Verbindung der verschiedenen Fernwärmenetze wird die Verwertung der gesamten verfügbaren Wärme möglich. So werden über das Netz 120 Millionen Kilowattstunden thermische Energie pro Jahr verteilt werden. Dies entspricht dem Verbrauch von rund 24'000 Haushalten. Dank der Zusammenarbeit mit FRIGAZ werden die an FRICAD III angeschlossenen Kunden selbst dann von einer verlässlichen Wärmeversorgung profitieren, wenn der Betrieb von SAIDEF aufgrund von Wartungsarbeiten oder Pannen unterbrochen wird.
Inbetriebnahme voraussichtlich im Oktober 2015
Die Bauarbeiten, für die Ende November 2014 das Baugesuch eingereicht wird, umfassen die Anpassung der bestehenden Heizwerke und Netze, die Verlegung von 14,2 Kilometern unterirdischer Fernwärmeleitungen, die Installation von vier Wärmetauschern, die den Anschluss an FRICAD II gewährleisten, sowie von zwei neuen Gasheizkesseln. Die ersten Kilowattstunden sollen im Oktober 2015 geliefert werden.
Die Gesamtinvestitionen für FRICAD III betragen 19 Millionen Schweizer Franken. Groupe E übernimmt den grössten Teil dieses Betrages, das heisst 15 Millionen Franken, während der Rest über die Netzanschlussbeiträge der zukünftigen Kunden finanziert wird. Zudem unterstützt der Kanton Freiburg das Projekt finanziell, denn es fügt sich ideal in die Energiepolitik des Kantons ein, der den Bau von Energienetzen zu Heizzwecken sowie die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energiequellen fördert.
Granges-Paccot, 25. November 2014