Die Energiezukunft erörtern
Gestern Abend fand im Théâtre du Passage in Neuenburg der von Groupe E organisierte Meeting Point Energie 2015 statt. Der Anlass stand ganz im Zeichen der Energiewende. Inspiriert von den Referaten des amerikanischen Essayisten Jeremy Rifkin, Berater zahlreicher bekannter Persönlichkeiten, sowie von Dominique Gachoud, Generaldirektor von Groupe E, nahmen fast 400 Gäste am Gedankenaustausch zu den Herausforderungen für den Sektor und zur Zukunft der Energie teil.
Groupe E hat gestern Abend zahlreiche Entscheidungsträger aus Politik und Wirtschaft sowie ihre Grosskunden zum Meeting Point Energie 2015 empfangen. Die alle zwei bis drei Jahre vom Freiburger-Neuenburger Energieunternehmen organisierte Veranstaltung dient als Plattform zum Austausch über energiebezogene Themen. Die Ausgabe 2015 war der Energiewende gewidmet.
In seinem Referat erstellte Dominique Gachoud, Generaldirektor von Groupe E, ein Inventar der wichtigsten Errungenschaften der Neuenburger und Freiburger Pioniere, die eine bemerkenswerte Entwicklung im Bereich der Stromerzeugung im heutigen Versorgungsgebiet von Groupe E eingeleitet hatten.
Als wesentliche Meilensteine erwähnte er den Bau der Staudämme Le Châtelot und von Rossens, den Ausbau des Stromnetzes und die technologischen Innovationen. Abschliessend wies Dominique Gachoud auf die grosse Herausforderung der Zukunft für den Elektrizitätsbereich hin: Es gilt sich rasch an die grundlegenden Marktveränderungen anzupassen und die damit einhergehenden Chancen zu nutzen.
Jeremy Rifkin, Präsident der Foundation on Economic Trends und Berater der Europäischen Union sowie zahlreicher Regierungen, stellte seine Zukunftsvision vor. Der Autor der Bücher «Die dritte industrielle Revolution» und «Die Null-Grenzkosten-Gesellschaft» erklärte, dass die Verbindung neuer Energietechnologien mit neuen Informationstechnologien schon immer die treibende Feder hinter Wirtschaftsrevolutionen war. Man denke nur an die Dampfkraft und die Drucktechniken im 19. Jahrhundert, oder die Elektrizität und die elektronischen Kommunikationsmittel, insbesondere Telefon und Radio, im 20. Jahrhundert. Das Internet und die erneuerbaren Energien stellt der Visionär als die Schlüsselelemente des 21. Jahrhunderts dar. Er glaubt, dass in nicht allzu ferner Zukunft dezentralisierte, über ein intelligentes «Energie-Internet» gesteuerte Mikroproduktionsanlagen aufkommen werden.
Im Anschluss an die Präsentationen hatten die Referenten die Gelegenheit, ihre Ansichten in einer Gesprächsrunde unter der Leitung von Bruno Giussani, Europa-Direktor der TED-Konferenzen, zu diskutieren.
Granges-Paccot, 12. Februar 2015