Hauterive schliesst sich dem Fernwärmenetz von Entre-deux-Lacs an
Am 27. Januar 2023 folgt die Gemeinde Hauterive (NE) den Nachbargemeinden Cornaux, Cressier, La Tène und zuletzt Saint-Blaise und schliesst sich dem ambitionierten Fernwärmeprojekt Entre-deux-Lacs von Groupe E an. Die Konzession erlaubt es dem Energieunternehmen, das Netz auf das Gemeindegebiet auszuweiten. Die ersten Kilowattstunden Wärme werden 2027 geliefert.
Der Gemeinderat von Hauterive (NE) hat der Erweiterung des Fernwärmenetzes in den Ort zugestimmt. Das hohe Potenzial zur Energierückgewinnung beim Unternehmen VARO in Cressier wird es Groupe E ermöglichen, insgesamt 1 GWh Wärme pro Jahr zu liefern. Auf lange Sicht wird sich die Kapazität auf knapp 195 Gemeinde-, Industrie- und Privatliegenschaften in Hauterive erstrecken. Hervorzuheben ist die klare Verteilung der Zuständigkeiten: Groupe E trägt die finanziellen Risiken, während die Gemeinde Hauterive ihr Gebiet für die nächsten 40 Jahre zur Verfügung stellt.
Nutzung der Abwärme der Raffinerie VARO
Die Raffinerie VARO in Cressier ist die einzige Raffinerie in der Schweiz und trägt massgeblich zur nationalen Energieunabhängigkeit bei. Durch diese Zusammenarbeit wirkt sie konkret und wesentlich darauf hin, die CO2-Emissionen in unserem Land zu reduzieren. Die in die Umgebung abgegebene Energie zu nutzen, ist zweifellos eine ausgezeichnete Massnahme zur Energieeinsparung. Diese Vereinbarung zwischen der Gemeinde und dem Energieunternehmen bekräftigt die Entschlossenheit, ein innovatives, nachhaltiges und umweltfreundliches Energieprojekt zu verwirklichen.
Darüber hinaus steht dieses Projekt auch im Einklang mit dem Energiegesetz des Kantons Neuenburg, das beim Ersatz einer bestehenden fossilen Heizanlage eine Lösung auf Basis erneuerbarer Energie vorschreibt. Alternativen wie Geothermie, Energierückgewinnung bei Industriebetrieben, Nutzung von regionalem Holz, des Wassers aus der Zihl sowie von Biogasanlagen könnten anschliessend ausgebaut werden, um eine langfristige Versorgung sicherzustellen. Die langfristige Versorgung des Wärmenetzes wird den künftigen Wärmeabnehmenden garantiert.
Grossprojekt in der Region Entre-deux-Lacs
Das Budget der Fernwärmeanlage Entre-deux-Lacs beläuft sich auf CHF 133 Mio., wovon 20 Mio. für den Ausbau des Netzes in der Gemeinde Hauterive bestimmt sind. Insgesamt handelt es sich um das grösste Fernwärmeprojekt von Groupe E im Neuenburger Land. Diese Investition unterstreicht die Bedeutung, die das Unternehmen dem Kanton Neuenburg beimisst und stärkt die langjährige historische Verbindung. Für Hauterive ist dieses Projekt eine Ergänzung zu den Massnahmen, die zur Förderung der Energiewende ergriffen wurden.
Umfassende Informationen für die Bevölkerung
Groupe E hat eine eigene Website – www.entre-deux-lacs.ch – für dieses Wärmenetz eingerichtet. Sie wird es den Besucherinnen und Besuchern ermöglichen, den Fortschritt des Projekts nach Gemeinden zu verfolgen und die Funktionsweise von Fernwärme zu verstehen. Zudem wird am Mittwoch, 15. März 2023, um 19.30 Uhr in der Sporthalle des Sportzentrums von Hauterive eine Informationsveranstaltung stattfinden. Die Behörden sowie die Vertreterinnen und Vertreter von Groupe E und des Kantons werden gerne die Fragen der Bevölkerung beantworten.
Energiewende für möglichst viele
Intelligent, einfach und nachhaltig: Die Fernwärme hat in den letzten Jahren einen enormen Aufschwung erfahren, insbesondere in verdichteten Gebieten, wo sich diese Lösung besonders gut eignet. Groupe E betreibt heute rund 50 Wärmenetze in der Westschweiz, davon 39 im Kanton Freiburg und drei im Neuenburger Land.
Das Fernwärmekonzept ist einfach: Ein Kraftwerk erzeugt zunächst Warmwasser unter Einsatz natürlicher Ressourcen, wie beispielsweise Holzschnitzel aus der Region, Wasser aus einem See oder Fluss oder anderer Wärmequellen. Bei der Fernwärmeanlage Entre-deux-Lacs wird die von der Raffinerie VARO abgegebene Restwärme zur Erwärmung von Wasser genutzt, das anschliessend in einen unterirdischen Rohrleitungskreislauf gelangt. Mit Hilfe von Wärmetauschern können Gebäude und Warmwasser sowohl in Privathaushalten als auch in Industrie- und öffentlichen Gebäuden mit dezentraler Energie geheizt werden. Die dort bisher verwendeten individuellen Heizkessel werden jeweils durch eine kleine, kompakte Anlage ersetzt.
Fernwärme ist sauber, nachhaltig, leise und wettbewerbsfähig. Sie ist ein unbestreitbares Plus für Gemeinden, die ihre Einwohnerinnen und Einwohner bei der Energiewende unterstützen wollen.