Solarenergie in Reichweite
Der Schweiz mangelt es heute an Arbeitskräften zur erfolgreichen Umsetzung ihrer Energiewende. Um diese Problematik zu mildern, hat Groupe E das Ausbildungsprogramm Solar Access ins Leben gerufen. Das Ziel: die schnelle Ausbildung von Solarspezialistinnen und -spezialisten.
Noël Revaz, Einstellungsleiter für Solar Access
An wen richtet sich die Ausbildung Solar Access?
Noël Revaz: Solar Access steht allen offen. Darin liegt die Stärke dieser Ausbildung! Es sind keine besonderen Abschlüsse oder Erfahrungen nötig. Wir suchen motivierte Personen, die allerdings körperlich fit sein sollten. Die Arbeit auf den Dächern kann hart sein!
Wohin führt die Ausbildung?
Wir bilden künftige PV-Monteurinnen und -Monteure bzw. Hilfsmonteurinnen und -monteure aus. Unsere Absolventinnen und Absolventen übernehmen die Installation von Solaranlagen, und zwar von A bis Z, oder vielmehr bis Y. Den elektrischen Anschluss übernehmen Elektriker/innen.
Wie lange dauert die Ausbildung?
Die Solar-Access-Kurse verteilen sich über zwei volle Wochen und sind – das muss man deutlich sagen – sehr intensiv. Theoretische und praktische Module wechseln sich ab. Die Kurse finden in unserem Bildungszentrum in Boudry statt, unweit von Neuenburg. Diese Grundausbildung wird allerdings durch Betreuung und Weiterbildung vor Ort abgerundet.
Was kostet diese Ausbildung?
Sie kostet 0 Franken. Die Ausbildung einschliesslich Mittagessen ist kostenlos für die Teilnehmenden.
«Solar Access steht allen offen. Darin liegt die Stärke dieser Ausbildung!»
Ist nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung Solar Access eine Anstellung garantiert?
Ja, auf jeden Fall. Die Ausbildungsteilnehmerinnen und -teilnehmer werden im Rahmen eines halbtägigen Assessment ausgewählt. Sie werden in acht Disziplinen getestet. Die zehn besten Bewerbenden erhalten einen Ausbildungsplatz und ein Vertragsangebot für eine unserer Niederlassungen. Wir sind in allen Regionen der Westschweiz präsent: von Genf über Sitten, Freiburg und Payerne bis Tramelan.
Wie sieht ein typisches Profil der Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus?
Das lässt sich schwer sagen. Eigentlich gibt es kein typisches Profil. Wir hatten bereits einen Sozialassistenten, einen Lastwagenfahrer, einen Spengler etc. Eine bunte Mischung! Die unterschiedlichen Lebenswege bereichern diese Ausbildung. Beim letzten Kurs haben wir die erste Frau ausgebildet; sie arbeitete zuvor in der Kleinkindbetreuung.
Was ist das primäre Motiv, diese Ausbildung zu absolvieren?
Sehr häufig höre ich den berühmten Satz: «Ich möchte an der Energiewende mitwirken.» Ein Vater erklärte uns, er sei sich auf seinen Reisen der ökologischen Probleme bewusst geworden. Nun wolle er etwas tun, damit seine Kinder stolz auf ihn sein können. Also lieber handeln als kritisieren.
Welche Bilanz lässt sich nach den ersten Monaten ziehen?
Eine äusserst positive Bilanz! Seit 2022 haben wir fünf Solar-Access-Kurse organisiert, in deren Rahmen 55 Personen geschult wurden. Diese sind nun Teil unserer Solarteams, zu denen rund 100 Personen in der gesamten Westschweiz gehören. Ziel ist es, die Anzahl unserer Beschäftigten in den nächsten fünf Jahren zu verdoppeln.