Der Windpark Les Quatre Bornes für unsere Zukunft

Das Windparkprojekt Quatre Bornes in Sonvilier spielt eine entscheidende Rolle bei der Energiewende in unserer Region. Seit der Abstimmung im Jahr 2020 hat sich das globale energiepolitische und geopolitische Umfeld verändert. Dies verdeutlicht, wie wichtig es für unser Land ist, die Sicherheit seiner Energieversorgung zu stärken. Auch das Projekt hat sich durch den Wegfall einer Windkraftanlage und die Beteiligung der Société des Forces Électriques de La Goule SA verändert. Vor allem aber entspricht es dem von der Bevölkerung geäusserten Willen, die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien auszubauen. Lösungen gibt es. Nun ist es an der Zeit, JA zu sagen und das Windparkprojekt Quatre Bornes zu konkretisieren – für unsere Zukunft und die künftiger Generationen.

Ein einzigartiges und innovatives Projekt

Landwirte führten 2006 die ersten Windmessungen durch. 2009 schlossen sie sich zusammen und gründeten die Éoliennes La Joux-du-Plâne L’Échelette Sàrl. Für den innovativen Charakter des Projekts erhielten sie 2012 den landwirtschaftlichen Innovationspreis des Kantons Neuenburg.

Das Projekt ist ein Modell für die lokale Entwicklung und vereint heute 23 verantwortungsbewusste und wegbereitende Landwirte, welche die ersten Studien finanzierten und die Entwickler auswählten. Sämtliche Windkraftanlagen werden auf ihrem Land errichtet.

Warum wird erneut abgestimmt?

Im November 2015 unterstützten drei Viertel der Stimmberechtigten in Sonvilier die Studien zur Energieerzeugung in Quatre Bornes. 2020 sprach sich die Bevölkerung auf Berner Seite allerdings gegen das Projekt aus (mit einem Vorsprung von nur vier Stimmen). Zwei Jahre später wurde von einem Bürgerkollektiv bei den Gemeindebehörden erfolgreich eine Initiative eingereicht, deren Ziel es war, erneut über das Projekt abzustimmen zu lassen. Gegnerinnen und Gegner legten daraufhin bei der Präfektur des Berner Juras Beschwerde gegen die Initiative ein. Die Präfektur erklärte die Beschwerde für unzulässig, was die Gegnerinnen und Gegner dazu veranlasste, bis vor das Bundesgericht zu gehen. Letzteres wies jene Beschwerde im Mai 2024 ab und bestätigte die Legitimität der Initiative, die eine zweite Abstimmung fordert.

Unterdessen hat sich das globale Umfeld jedoch erheblich verändert. Die russische Invasion in der Ukraine beeinflusst bis heute die Energiepolitik vieler Länder, die sich gezwungen sehen, ihre Energiewende zu beschleunigen. Dies gilt auch für die Schweiz. Im Herbst 2022 drohte eine Strommangellage für den Winter 2022-2023, die sich glücklicherweise als sehr moderat erwies. In den kommenden Wintern bleibt die Sicherheit der Stromversorgung trotz allem mehr denn je ein Thema. 

Alle diese Gründe sprechen dafür, das Projekt Quatre Bornes wieder in den Vordergrund zu rücken. Dies gilt umso mehr, als es ganz und gar den Zielen des im Juni verabschiedeten Elektrizitätsgesetzes entspricht. Dieses plädiert eindeutig für erneuerbare Energien – insbesondere für die Windkraft, die in unserer Region bereits stark vertreten ist. Unabhängig davon, ob es den Gegnerinnen und Gegnern gefällt oder nicht, darf man heutzutage nicht mehr das allgemeine Interesse dem individuellen Komfort opfern.

Entwicklung und Perspektiven

Diese erneute Abstimmung bietet der Gemeinde Sonvilier somit eine einmalige Gelegenheit, ihre Verbundenheit mit der nachhaltigen Entwicklung und ihren Willen, zur Stärkung der Stromversorgungssicherheit in der Schweiz beizutragen, unter Beweis zu stellen. Gleichzeitig profitiert sie von Einnahmen in Höhe von CHF 200 000.– pro Jahr über einen Zeitraum von mindestens 25 Jahren.

Ausserdem sei an dieser Stelle erwähnt, dass die Initiatorinnen und Initiatoren nach einer Schlichtungssitzung mit den Gegnerinnen und Gegnern die Windkraftanlage E10 aus dem Projekt gestrichen haben.

Darüber hinaus belegt und stärkt die Beteiligung der Société des Forces Électriques de La Goule SA am Windpark Quatre Bornes den regionalen Charakter des Projekts. So kann das Unternehmen seine Kundinnen und Kunden sowie die Verbraucherinnen und Verbraucher in Sonvilier von einem beträchtlichen Teil der Produktion des Parks profitieren lassen.

Sich informieren und besser verstehen

Wie die positiven und beispielhaften Erfahrungen von Mont-Soleil und Mont-Crosin zeigen, fügen sich die Windkraftanlagen gut in die – im Übrigen seit jeher vom Menschen gestaltete – Landschaft ein, und zwar ohne nennenswerte Folgen für die Tier- und Pflanzenwelt. 

Vor diesem Hintergrund schlägt das Initiativkomitee einen Tag der offenen Tür vor, der am Samstag, den 17. August, von 10.00 bis 15.00 Uhr auf dem Mont-Soleil stattfinden wird. Die Teilnahme ist kostenlos und die Besichtigungen werden in kleinen Gruppen durchgeführt. Ziel ist es, den Einwohnerinnen und Einwohnern von Sonvilier, die noch keine Gelegenheit dazu hatten, zu ermöglichen, sich aus nächster Nähe anzuschauen, wie ein Windpark aussieht, seine Funktionsweise zu verstehen und den Lärmpegel zu beurteilen. Ferner können sie vor allem alle möglichen Fragen stellen, um präzise und fundierte Antworten von Expertinnen und Experten auf dem Gebiet zu erhalten. 

Die nächsten Schritte

Falls am 22. September mit JA abgestimmt wird, durchläuft das Dossier das ordentliche Verfahren, d. h. die Bearbeitung der Einsprachen sowie allfällige Beschwerden beim Kantonsgericht und beim Bundesgericht, bis ein rechtskräftiger Entscheid gefällt wird. Die Dauer dieser Phase können wir nicht beeinflussen. Sollten die Genehmigungen jedoch 2026 rechtskräftig werden, könnten die Bauarbeiten 2027-2028 beginnen.

Mit JA stimmen – für die Zukunft

Insgesamt zeichnet sich das Projekt durch zahlreiche Stärken und Entwicklungen aus:

  • die Herausnahme einer Windkraftanlage, 
  • die Mitwirkung der Société des Forces Électriques de La Goule SA, 
  • nachhaltige finanzielle Vorteile, die einen Mehrwert für die Einwohnerinnen und Einwohner von Sonvilier darstellen,
  • die den Einwohnerinnen und Einwohnern gewährte Möglichkeit, sich mit der Genossenschaft «L’éolienne citoyenne» aktiv am Projekt zu beteiligen,
  • Kompensationsmassnahmen für Fauna und Flora, die mit den wichtigsten Umweltschutzverbänden entwickelt wurden,
  • eine einmalige Gelegenheit, zur Versorgungssicherheit unserer Region beizutragen.

Das Initiativkomitee ist aus all den genannten Gründen davon überzeugt, dass diese erneute Abstimmung eine einmalige Gelegenheit für die Bevölkerung von Sonvilier darstellt, Teil der Energiewende zu werden. Sie wird daher aufgefordert, mit JA abzustimmen. 

«L’avenir n’est pas ce qui va arriver mais ce que nous allons faire» (dt. «Die Zukunft ist nicht das, was geschehen wird, sondern das, was wir tun werden»), schrieb der Philosoph Henri Bergson. Zweifellos werden die Potets (Einwohnerinnen und Einwohner von Sonvilier) die Bedeutung dieser Wahl würdigen, da sie für unsere Region, unser Land und unsere Zukunft von grundlegender Bedeutung ist. Denn nichts zu unternehmen und abzuwarten ist keine Lösung.

 

Für das Initiativkomitee: 
Pascal Gilomen (079 359 31 22) und Christian Steiner (079 943 32 88)
info@les4bornes.ch