Ein vorbildliches Energiekonzept für AgriCo
Das einfache und flexible Energiekonzept, das sich Groupe E für den AgriCo-Standort ausgedacht hat, setzt zu 100 Prozent auf lokal erzeugte und erneuerbare Energien. Ausserdem erlaubt es, die Synergien zwischen den am Standort vorhandenen Energieformen bestmöglich zu nutzen. Dabei setzt man auf die Nutzung lokaler Energiequellen, die über einen Netzanschluss vor Ort verwaltet und genutzt werden sollen. Dieses Konzept steht im Einklang mit der Energiewende und ist im Hinblick auf die nachhaltige Entwicklungspolitik und -strategie der Eidgenossenschaft und des Kantons immer einen Schritt voraus.
Groupe E konnte die internationale Ausschreibung der Kantonalen Anstalt für die aktive Bodenpolitik (KAAB) über die Entwicklung eines umfassenden Energiekonzepts für den AgriCo-Standort in St. Aubin (FR) für sich entscheiden. Die Strategie der KAAB stützt sich auf die drei Säulen der nachhaltigen Entwicklung – Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft – und zielt auf eine Energieproduktion ab, die zu 100 % erneuerbare Energiequellen nutzt. Anvisiert wird auch eine Kreislaufwirtschaft auf der Basis von Wärmerückgewinnung und Abfallrecycling an den Standorten.
Das erste Massnahmenpaket dieser Strategie sieht die Einführung eines Energie-Contractings an dem AgriCo-Standort vor. Seine Laufzeit beträgt 40 Jahre. In dieser Zeitspanne wird Groupe E rund CHF 30 Millionen investieren. Das Unternehmen wird für die Planung, Einrichtung und Wartung der Infrastrukturen zuständig sein. Nächstes Jahr soll mit der Umsetzung des Konzepts begonnen werden, das sich dann an das Entwicklungstempo des AgriCo-Standorts anpassen wird.
Nutzung der am Standort vorhandenen Energien
Der zukunftsweisende Standort soll anderen als Vorbild dienen. Die Abwärme der Unternehmen, die sich dort niederlassen werden, sollen nicht an die Umgebung abgegeben, sondern über Wärmepumpen zurückgewonnen und wiederverwertet werden. Damit lassen sich nämlich die Räume heizen und das warme Wasser für den Sanitärbereich erzeugen. Sogar die Restwärme des Abwassers der künftigen Abwasserreinigungsanlage wird genutzt!
Die organischen Abfälle aus den Standortaktivitäten werden ebenfalls genutzt und zur Biogasgewinnung eingesetzt. Sollten die am Standort vorhandenen Energien nicht ausreichen, wird ein Holzheizkessel eventuelle Lücken schliessen. Die Wärmepumpen werden gleichzeitig die für die Aktivitäten der Unternehmen notwendige Wärme und Kälte produzieren.
Schliesslich werden auf den Dächern der geplanten Gebäude noch ganze 35'000 m2 Fotovoltaik-Paneele installiert. Die Sonne wird also der wichtigste Elektrizitätslieferant für die künftigen Nutzer des Standorts und der Garant für die Funktionstüchtigkeit der technischen Anlagen sein. Der Rest wird, insbesondere im Winter, vom Netzbetreiber zugekauft. In Phasen, in denen die Erzeugung den Bedarf übersteigt, wird die Elektrizität direkt in das Netz eingespeist.
Intelligentes Energiemanagement
Das Energiekonzept sieht die Vernetzung von Produzenten und Verbrauchern sowohl für die Energielieferung als auch für die Verteilung von Wärme und Kälte auf Standortebene vor. Durch diesen Netzanschluss wird nicht nur der Verbrauch der erzeugten Energien optimiert, sondern auch die gemeinsame Nutzung der Infrastrukturen. Auch eine Überdimensionierung der Anlagen lässt sich so vermeiden.
Um die Effizienz des Systems zu garantieren, wird besonderer Wert auf Energieflussoptimierung gelegt. Grosse Wärme- und Kältespeicher können erzeugte Energie-Überschüsse speichern. Bei entsprechenden Witterungsbedingungen und Aktivitäten am Standort werden die Reserven dann wieder aufgelöst. Machine Learning trägt zur Feinabstimmung der Prozesse bei.