Hinter dem Wasserhahn: ein riesiges Leitungsnetz und viel Know-How

Wasser ist Leben. Aber um es zu verbrauchen, uns zu ernähren, unsere Lebensmittel zu waschen und zu unserer Lebenshygiene beizutragen, sind Hunderte von Reservoirs und Tausende von Kilometern an Leitungen notwendig, damit es in unsere Wasserhähne gelangt. Wem gehören diese Infrastrukturen? Und wer ist für ihre Wartung und die Qualität des gelieferten Wassers verantwortlich? Antworten liefern die Spezialisten für Wasseraufbereitung von Groupe E.

« In der Schweiz befinden wir uns in einer glücklichen Lage! Noch heute sind die meisten Quellen für die Trinkwasserversorgung von hoher Qualität und das Wasser muss vor dem Verbrauch nicht zwingend aufbereitet werden.» Mauro Caputo, Direktor von Technimat SA, kennt sich bestens mit diesem Thema aus, weil sein an Groupe E angeschlossenes Unternehmen die Geräte liefert, die die Aufbereitung von Wasser in jeglicher Form ermöglichen.

In unserem Land befinden sich die meisten Wassernetze im Eigentum von Gemeinden, technischen Diensten oder halböffentlichen Unternehmen. Rund 2 500 Wasserversorger garantieren die Frischwasserversorgung von Haushalten, Handwerk und Industrie.

Wasser, ein Lebensmittel

Zur Überwachung der Qualität und Sicherheit dieser Versorgung erlässt das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) Richtlinien. Trinkwasser zählt zu den Lebensmitteln. Für die Bereiche Gewässerschutz und Abwasserentsorgung ist hingegen das Bundesamt für Umwelt (BAFU) zuständig.

«Für zahlreiche Substanzen gelten Höchstwerte», erläutert Mauro Caputo. Festgelegt sind diese in der Verordnung des Eidgenössischen Departements des Innern (EDI) über Trinkwasser sowie Wasser in öffentlich zugänglichen Bädern und Duschanlagen (TBDV). «Gelegentlich sind Laboranalysen erforderlich, oft jedoch lässt sich der jeweilige Gehalt mit bestimmten Geräten direkt messen», ergänzt der Direktor von Technimat SA.

Bei einer Überschreitung sind Massnahmen zur Trinkwasseraufbereitung zu ergreifen. Filtration, UV-Bestrahlung, chemische Reaktion, Verdünnung etc. – je nach Problematik kommen andere Lösungen zum Einsatz. Auch die anerkannten Verfahren und Mittel zur Aufbereitung sind im Anhang der TBDV aufgeführt.

Technimat SA und Groupe E verfügen über das erforderliche Know-how für die Analyse und Behebung der Probleme.

Als Eigentümer verantwortlich für die Wasserqualität

Die Wasserversorger, die Eigentümer der Verteilnetze und die Eigentümer der öffentlichen Gebäude sind verantwortlich für die Trinkwasserqualität und müssen diese regelmässig kontrollieren.

«Der Versorger ist bis zum Zähler verantwortlich», erklärt Mauro Caputo. Dahinter obliegt die Verantwortung der Eigentümerin bzw. dem Eigentümer des Gebäudes. Bewohnt sie/er das Gebäude allein mit ihrer/seiner Familie, werden die jeweiligen Verpflichtungen keinerlei Kontrolle unterzogen. Beherbergt das Gebäude jedoch auch Mieterinnen und Mieter, müssen die gesetzlichen Verpflichtungen eingehalten werden.» Dies gilt auch, wenn sich die Mieterinnen bzw. Mieter mit Wasser aus einer dem Gebäude eigenen Quelle versorgen.

Vorbeugen ist besser als heilen

Die meisten Desinfektions- oder Messgeräte von Technimat SA werden am Eingang oder am Ausgang der Wasserspeicher platziert. Häufig werden sie genutzt, um einem gelegentlich auftretenden Problem vorzubeugen, und wären unter normalen Bedingungen nicht erforderlich.

«Wir arbeiten vor allem mit den Ingenieurbüros zusammen, die die Wassernetze entwerfen, oder mit den Gemeinden, insbesondere mit den Brunnenmeistern», berichtet der Direktor. Die Gesetzgebung und die Normen unterliegen einem ständigen Wandel, daher werden die Kenntnisse eines Brunnenmeisters für die technischen Dienste in zunehmendem Mass unentbehrlich.

Das Trinkwasser wird jenseits des Zählers nur selten permanent aufbereitet. «Wir haben einige Geräte für die Bedürfnisse der Lebensmittelindustrie installiert», erläutert jedoch Malik Seydoux, Leiter des Bereichs Wasser bei Groupe E. «Das Filtersystem ermöglicht es in diesem Fall dem Unternehmen, Risiken bei Netzproblemen zu vermeiden.»

Vorsicht bei stehendem Wasser

Analysen oder Massnahmen können für das interne Netz eines Hauses oder eines Gebäudes erforderlich sein, wenn eine Verunreinigung oder Verschmutzung festgestellt wird. «Wie beim Verteilnetz sind auch hier im Wesentlichen drei Bakterientypen zu überwachen: aerobe mesophile Keime – v. a. Hefe und Schimmel – Escherichia coli und Legionellen», erläutern die Spezialisten von Groupe E.

Davon sind Wasserhähne für Trinkwasser aber auch Wasserhähne im Waschbereich betroffen. «Öffentliche Einrichtungen wie Hotels, Alters- und Pflegeheime, Spitäler, Schwimmbäder, aber auch Unternehmen, die ihren Angestellten eine Dusche zur Verfügung stellen, müssen den gesetzlichen Anforderungen gerecht werden. Wenn das Wasser einen besonderen Geruch oder einen besonderen Geschmack aufweist, sind Analysen erforderlich.»

Noch einmal ist die gute Qualität des Trinkwassers in der Schweiz zu betonen. «Dennoch ist Wasser ein verderbliches Lebensmittel: es sollte nicht stehen.» Bestimmte Elemente wie Wasserstrahlregler (vom Typ Neoperl), Duschschläuche oder auch Duschköpfe sollten regelmässig kontrolliert und desinfiziert werden.

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