Cottens weiht neues Werkhofgebäude und Fernwärmeanlage ein

Am 23. Februar 2024 werden in Cottens das neue Werkhofgebäude und die neue Fernwärmeanlage von Groupe E gemeinsam eingeweiht. Die zu Monatsbeginn in Betrieb genommenen neuen Infrastrukturen sind am Samstagvormittag, 24. Februar, der Öffentlichkeit zugänglich. Der Abschluss dieses Projekts hat Modellcharakter für die Zusammenarbeit zwischen öffentlichem und privatem Sektor und zeigt das starke Engagement für die Energiewende.

Das Hauptziel des 2019 initiierten Projekts bestand im Aufbau eines Fernwärmenetzes. Die Gemeindebehörden nutzten die Gelegenheit, die sich beim Bau des neuen Gemeindegebäudes bot, um darin auch die Einrichtungen des Werkhofs unterzubringen. Mit ihrer optimalen Lage im Bereich der Sammelstelle trägt diese neue Struktur dazu bei, den Strassenverkehr im Herzen des Grossraums zu reduzieren.

Das Mehrzweckgebäude bietet nicht nur Parkplätze für Fahrzeuge des Werkhofs und neue Räumlichkeiten für das Personal, sondern enthält auch einen Hackschnitzelkessel mit einer Leistung von 600 kW und ein Silo zur Lagerung; darüber hinaus bildet es den Ausgangspunkt des Fernwärmenetzes. 

Solarmodule auf dem Dach erzeugen zudem 98 000 kWh/Jahr und stellen die autarke Stromversorgung des Gebäudes, des Heizsystems, des STAP und der Sammelstelle sicher.

Fernwärme in zwei Etappen

Die Einrichtung des Fernwärmesystems erfolgte in zwei Phasen. In der ersten Phase sollte die Wärmeversorgung des Pflegeheims St-Martin und des Schwimmbads durch die Installation einer Ergänzung- und Notfall-Gasversorgung mit 700 kW gewährleistet werden. Die zweite Phase bestand in der Errichtung eines neuen 850-m-Netzes, das mit dem bestehenden Netz der Gemeinde über eine Unterstation verbunden ist; dies erforderte sogar eine Richtbohrung unter dem Bach Ruisseau de Cottens.

Dieses Netz versorgt nun Gemeinde- und Verwaltungsgebäude, Schulen, Sporthalle, Pflegeheim und Schwimmbad mit Wärme und Warmwasser. Zudem ist die Infrastruktur erweiterungsfähig und bietet die Möglichkeit, neue Gebäude anzuschliessen oder das Netz bei steigendem Bedarf der Gemeinde auszubauen.

Eine gute Zusammenarbeit im Dienst der Energiewende

Die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Gemeinde, Kanton, Waldkorporation Saane und Groupe E unterstreicht durch die Nutzung von regionalem Holz als strategischem Element das Engagement für die Energiewende. 

Die Versorgung mit jährlich rund 2000 bis 2500 m3 Hackschnitzel übernimmt die Waldkorporation Saane. Auf diese Weise lassen sich 186 000 Öl, d. h. 576 Tonnen CO2 einsparen.

Tag der offenen Tür

Am Samstag, 24. Februar, findet ab 10.00 Uhr ein Tag der offenen Tür in der Route de Chavailles 27, 1741 Cottens, statt. Spezialistinnen und Spezialisten werden anwesend sein und die Fragen der Besucherinnen und Besucher beantworten. In den Räumlichkeiten des Werkhofs gibt es einen Apéro mit Lebkuchen und heissen Marroni. Die Veranstaltung endet gegen Mittag.

Energiewende für alle 

Intelligent, einfach und nachhaltig: Die Fernwärme hat in den letzten Jahren einen enormen Aufschwung erfahren, insbesondere in verdichteten Gebieten, wo sich diese Lösung besonders gut eignet. Groupe E betreibt heute über 60 Fernwärmenetze in der Westschweiz. Das Fernwärmekonzept ist einfach: Ein Kraftwerk erzeugt zunächst Warmwasser unter Einsatz natürlicher Ressourcen, wie beispielsweise Holzschnitzel aus der Region, Wasser aus einem See oder Fluss oder anderen Wärmequellen. Das so gewonnene Warmwasser wird dann in ein unterirdisches Leitungssystem eingespeist, das einen Kreislauf bildet. Mit Hilfe von Wärmetauschern können Gebäude und Warmwasser sowohl in Privathaushalten als auch in Industrie- und öffentlichen Gebäuden mit dezentraler Energie geheizt werden. Die dort bisher verwendeten individuellen Heizkessel werden jeweils durch eine kleine, kompakte Anlage ersetzt. Eine Fernheizung ist sauber, nachhaltig, leise und wettbewerbsfähig. Sie ist ein unbestreitbares Plus für Gemeinden, die ihre Einwohnerinnen und Einwohner bei der Energiewende unterstützen wollen.