Ungünstige Rahmenbedingungen zwingen Groupe E zu Tariferhöhung

Nach einer moderaten Erhöhung im Jahr 2023 passt Groupe E ihre Tarife u.a. aufgrund der historisch hohen Preise auf den Energiemärkten und der durch den Bundesrat beschlossenen neuen Abgabe in Höhe von 1.2 Rp/kWh für die Winterreserve an. Ab dem 1. Januar 2024 wird sich der Preis pro Kilowattstunde von Groupe E auf durchschnittlich 32.4 Rappen belaufen. Dieser Betrag dürfte auf ähnlichem Niveau liegen wie die Tarife von vergleichbaren Unternehmen. Um ihre Tarife stabil zu halten, setzt Groupe E weiterhin auf ihre Strategie zum Ausbau ihrer Stromerzeugung aus lokalen, erneuerbaren Energiequellen.

Nach einer deutlich unter dem nationalen Durchschnitt liegenden Erhöhung 2023 beläuft sich die heute durch Groupe E angekündigte Erhöhung für 2024 auf durchschnittlich 28,9%, der Durchschnittspreis für abhängige Kundinnen und Kunden beträgt damit 32.4 Rp/kWh. Dieser Tarif dürfte dicht am Durchschnittswert liegen, den der Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen (VSE) im Juni 2023 ermittelt hat. Die Preiserhöhung erfolgt innerhalb des rechtlichen Rahmens und führt zu keinem zusätzlichen Gewinn für Groupe E.

Die Erhöhung hängt vom Verbrauchsprofil ab. Zum Beispiel:
 

 

2-Zimmer-Wohnung mit Elektroherd
(H1)

5-Zimmer-Wohnung mit Elektroherd
und Wäschetrockner, Doppeltarif (H4)

Kleinunternehmen
(C2)

Jahresverbrauch

1600 kWh

4500 kWh

30 000 kWh

Geschätzte Erhöhung

+ CHF 113 / Jahr
+ CHF 9.40 / Monat

+ CHF 318 / Jahr
+ CHF 27 / Monat

+ CHF 2115 / Jahr
+ CHF 176 / Monat

Tariferhöhung
in % gegenüber 2023

+ 23.1 %

+ 27.89 %

+ 29.1 %

Tarif 2024

37.56 Rp / kWh

32.4 Rp / kWh

31.28 Rp / kWh

Die detaillierte Preisliste ist auf der Website von Groupe E abrufbar. Mithilfe eines Rechners lässt sich im Kundenportal zudem die Höhe der Stromrechnung simulieren.

Tarifberechnung 2024

In Übereinstimmung mit dem rechtlichen Rahmen verrechnet Groupe E 2024 einen Teil der 2022 und 2023 unerwartet entstandenen Kosten und berücksichtigt in der Rechnung zudem die für 2024 vorgesehenen Kosten. Alle Komponenten der Stromrechnung sind betroffen:

1. Energiekosten 

Um die fehlende Produktion ihrer Kraftwerke im Winter auszugleichen und den Strombedarf ihrer Kundinnen und Kunden zu decken, setzt Groupe E bei der Beschaffung auf die Energiemärkte. Die Preise für die Kilowattstunde sind 2022 jedoch auf ein historisch hohes Niveau gestiegen und belaufen sich auf das bis zu Zehnfache der üblichen Preise. Zudem war das Jahr 2022 durch eine historische Trockenheit geprägt, die die Wasserkraftproduktion von Groupe E beeinträchtigte und das Unternehmen zu zusätzlichen Stromeinkäufen zwang. Groupe E muss diese Kosten an die Kundinnen und Kunden weitergeben, was zu einer durchschnittlichen Erhöhung um 4.8 Rp/kWh beim Energieanteil führt.

2. Netzkosten

Swissgrid hat eine Tariferhöhung angekündigt, die für die Kundinnen und Kunden von Groupe E zu einer Erhöhung um 0.45 Rp/kWh führt. Zudem setzt die zunehmende Anzahl von Photovoltaikanlagen das Stromnetz stark unter Druck. Groupe E führt daher ihre Investitionen in den Ausbau ihrer Infrastrukturen und die Einführung der intelligenten Zähler fort. Der Netzverlustkosten tendiert wie der Energiepreis nach oben. Diese Faktoren sorgen für eine durchschnittliche Erhöhung um 0.6 Rp/kWh beim Netzanteil von Groupe E. 

3. Abgaben

Die Tarife 2024 werden eine neue Abgabe für Stromreserven für drohende Mangellagen enthalten, die sich auf 1.2 Rp/kWh beläuft. Sie ermöglicht es, die vom Bund beschlossenen Massnahmen zu finanzieren, und addiert sich zur derzeitigen Bundesabgabe zur Förderung der erneuerbaren Energien in Höhe von 2.3 Rp/kWh. Groupe E leitet diese Abgaben vollumfänglich an die betroffenen Akteure weiter (Bund, Kantone, Gemeinden und Pronovo).

Zahlreiche Herausforderungen

Die Erhöhung der Marktpreise und der für die Kundinnen und Kunden in der Grundversorgung geltenden Tarife verdeutlichen das Ausmass der Herausforderung, die eine sichere Stromversorgung darstellt. «Diese Erhöhung ist ganz sicher keine gute Nachricht, weder für unsere Kundinnen und Kunden noch für Groupe E», unterstreicht Jacques Mauron, Generaldirektor des Unternehmens. «Sie zeigt uns jedoch, wie wichtig es ist, die Energiewende zu beschleunigen. Aufgrund des steigenden Strombedarfs und einer angespannten Lage im Winter muss die Schweiz ihre Kapazitäten zur heimischen Produktion aus erneuerbaren Energiequellen ausbauen und so ihre Importabhängigkeit senken.» Groupe E setzt ihre ehrgeizigen Projekte in dieser Richtung fort, um ihren Kundinnen und Kunden möglichst stabile und wettbewerbsfähige Tarife anbieten zu können.